Keine Kindereien mit Gott

Quelle: Gedanke des Guten Willens aus dem Buch „Jesus, der Schmerz und der Ursprung Seiner Autorität – Die Kraft Christi in uns“, vom November 2014. | Aktualisiert im Mai 2018.

Angesichts irgendeiner Widrigkeit sagen aber manche: „Gott gibt es nicht, denn mir ist etwas Schlimmes passiert!“

Aber was ist mit dem Guten, das zu jeder Minute den Anderen geschieht und was auch dir einmal geschehen ist? Oder was erst noch mit dir passieren wird? Die Nörgler vergessen, manchmal auf egoistische Weise, dass, wenn sie in diesem Moment leiden - und sie doch schon mehrere Augenblicke des Glücks gehabt haben – gerade dann eine große Zahl von Menschen vor Freude jubeln. Wie ich in meinem Buch Weisheit des Lebens (2001) geschrieben habe, ist Gott gleichwohl das göttliche Mitgefühl, um die kompromisslosen Pessimisten aufzuklären.

NASA, ESA, R. O'Connell, F. Paresce, E. Young, WFC3 Comitê

Tatsächlich wollen wir mit dieser Argumentation nicht die Angst von jemandem untergraben, der ein Leben lang leiden könnte. Im Gegenteil, wir arbeiten daran, den Leidensweg dieser uns so lieben geistigen und menschlichen Wesen zu erleichtern, indem wir ihnen das allerhöchste Beispiel Christi aufzeigen, der als höchstgeliebter Sohn des himmlischen Vaters das Martyrium einer bis heute ungezügelten Welt erduldete und der so noch heller das Licht, die Macht und Autorität erstrahlen ließ. Aber, so bekräftige ich es nochmals, nicht für Sich selbst, sondern für seine Brüder und Schwestern.

Ein gigantischer Schritt zur persönlichen Erfüllung ist jedoch, uns von der übertriebenen Selbstsucht zu befreien, die es uns nicht erlaubt, in der Zufriedenheit anderer einen starken Impuls für den Erhalt unserer Seele zu erkennen.

Ich habe in Wie man das Leiden besiegt (1990) folgenden Rat gegeben: Wer seinen Schmerz verringern will, der helfe denen, die leiden.

Tela: James Tissot (1836-1902)

   

Und in meinem Artikel „Den Sturm besänftigen“, der 2013 in verschiedenen Zeitungen und Webseiten veröffentlicht wurde, habe ich geschrieben: Angesichts der so verschiedensten Situationen, in denen Schmerz und Leiden oftmals ohne Vorwarnung eintreten, da wird die solidarische Geste der Menschen unumgänglich, dem Nächsten spirituelle und materielle Hilfe zu leisten. Und, gleichzeitig zu dieser Soforthilfe, wird es auch nötig, die Kraft der Hoffnung und des Realisierenden Glaubens zu nähren, die den Menschen dazu bringen, sich unter den Schutz des Himmlischen Vaters zu begeben und sie dazu zu stimulieren, die Ärmel aufzukrempeln und ihre nur allzu berechtigten Bittgebete zu konkretisieren.

Vivian R. Ferreira

Hierzu passen auch gut diese schönen Worte der nordamerikanischen Dichterin Emily Dickinson (1830-1886):

Arquivo BV

Emily Dickinson

„Wenn ich ein Herz davor bewahren kann zu brechen,

„So werde ich nicht umsonst gelebt haben;

„Wenn ich die Agonie eines Lebens vermeiden kann,

„Oder den Schmerz beruhigen,

„Oder einer ohnmächtige Amsel helfen

„Um zu ihrem Nest zurückzukehren,

„So werde ich nicht umsonst gelebt haben."

Deshalb ist es an der Zeit – mit Entschiedenheit – damit aufzuhören Gott für unsere eigenen Kindereien verantwortlich zu machen, einschließlich der Zerstörung unseres kollektiven Wohnsitzes, während wir auf byzantinische Weise diskutieren „wie viele Engel auf einen Stecknadelkopf passen.“

José de Paiva Netto ist Schriftsteller, Journalist, Rundfunksprecher, Komponist und Dichter. Er ist Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW) und aktives Mitglied der Brasilianischen Pressevereinigung (ABI), der Brasilianischen Vereinigung der Internationalen Presse (ABI-Inter). Er ist der Nationalen Föderation der Journalisten (Fenaj) angeschlossen, der International Federation of Journalists (IFJ), dem Verband für Berufsjournalisten im Bundesland Rio de Janeiro, dem Schriftstellerverband von Rio de Janeiro, dem Verband der Rundfunksprecher im Bundesland Rio de Janeiro, sowie der Brasilianischen Union der Komponisten (UBC). Gleichfalls ist er Mitglied der Akademie für Literatur Zentralbrasiliens. Er ist internationaler Referenzautor für die Verteidigung der Menschenrechte und für die Konzeptualisierung und Verteidigung der Sache der Bürgerschaft und Ökumenischer Spiritualität, die, nach seiner Auffassung, „die Grundlage der großzügigsten Werte darstellen, die aus der Seele erwachsen, der Wohnstatt der von Intuition erleuchteten Emotionen und Reflexionen, der Umgebung die all das umfasst, was den vulgären Bereich der Materie überschreitet und aus der sublimierten menschlichen Sensibilität entstammt, wie beispielsweise Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Ethik, Rechtschaffenheit, Großzügigkeit und die Brüderliche Liebe.“