Poetischer Augenblick
Die Brise, welche an einem fröhlichen Spätnachmittag 1955 den Strand liebkoste, wurde Zeuge einer ungewöhnlichen Szene. In Wirklichkeit war der sanfte Wind Komplize einer Begebenheit, welche selbst ohne Verse bereits eine authentische Poesie gewesen wäre, die in der Seele eines Jünglings niedergeschrieben wurde. Bei der Gelegenheit habe ich in Form eines kleinen Gedichtes das reiche Gefühl niedergeschrieben, im Vorübergehen von einer bezaubernden Vision entzückt worden zu sein. Meiner süßen Freundin aus dem Jugendalter wurde der Schlaufe des Kleides vom Meereslüftchen leicht verschoben ...
Ah!
Dein Schoß,
hübsch!
In meiner Faszination
eines Kindes,
erschien
wie eine immerwährende Erinnerung
für mein ganzes Leben.
Selbst wenn ich alt bin,
werde ich es nicht vergessen.
Niemals!
Ah!
Die Gemeinheit?!
Steht in den Augen dessen,
der sie sieht.
Und gleich
lasse ich die Herausforderung los,
welche voraussieht,
dass das Übel der Welt
in der Seele steht
des Tobenden.
Nicht im Herzen dessen,
der mich liest...
An den Falten der Existenz
das Lied von der Hoffnung:
Gut ist es zu leben!...
das Schöne zu lieben,
Von der Liebe,
die Festung dessen,
der liebt und glaubt,
Gott
hat die Welt nicht geschaffen,
um uns die Freude zu verneinen,
die Natur anzubeten,
sein Geschöpf.
Er will nur nicht,
dass wir sie beflecken.
Im Gegenteil,
dass wir sie respektieren,
weil das Leben...
Das Leben!
wurde geschaffen, um gelebt zu werden.
Vom portugiesischen Original übersetztes Gedicht
Es war eine andere Zeit...
Es war eine andere Zeit: um sich ein einfaches Knie anzusehen, musste man einen trojanischen Krieg durchstehen mit Homer; Helena; Paris; Menelaus; Agamemnon; Odysseus; Achilles, der mit der anfälligen Ferse; Kassandra, die verachtete Seherin; das unbeschreibliche "Griechengeschenk", d.h., das kolossale Pferd aus Holz und alles mehr...
Nach dem poetischen Augenblick lief ich zur Veranda ihres Hauses, griff zu einem Bleistift, einigen Blättern von Butterbrotpapier und wagte äußerst fasziniert diese kleinen Verse, die da mit einigen kleinen Verbesserungen stehen. Die bezückende Muse ist nie dazu gekommen, sie zu lesen... Meine Schüchternheit war zu groß. Am selben Tag habe ich sie jedoch meinem Vater Bruno Simões de Paiva, hingabevoller Ratgeber meiner Jugend, gezeigt. Machmal, das ist wahr, diskutierten wir. Aber wie waren wir doch Freunde! Heute ist er 88 wohlgelebte und gelittene Jahre alt *1.
Strenger Kritiker meiner jugendlichen "literarischen" Ekstasen war er doch auch von Grund auf romantisch. In seinem Urteil war er nachsichtig... Nur gut, dass mein alter Herr immer ein guter Kamerad war. Er hatte auch ein verliebtes Herz. Es genügt, daran zu erinnern, dass er sich im Alter von neun Jahren für meine Mutter begeisterte.. Sie war sieben Jahre alt. Sie vereinigten sich 1940, zwei Jahrzehnte nachdem sie sich zum ersten Mal in Camaçari trafen. Die Familie war dagegen. Sie waren Vettern. Trauzeuge war der große Dorival Caymmi*2, ihr Bekannter seit der Kindheit in Bahia mit seinen Strandtraditionen und - gebräuchen, die der privilegierte Mann von Stella Maris und glückliche Vater von Nana, Dori und Danilo weiterhin so gut besingt:
Der Wind
Lasst uns den Wind rufen
Lasst uns den Wind rufen
Wind, der in das Segel bläst
Segel, das das Schiff mitnimmt
Schiff, das uns mitnimmt
Wir, die wir den Fisch bringen
Fisch, der Geld bringt, Curimã (Fisch in brasilianischen Gewässern)
Curimã ê, Curimã lambaio (Fisch in brasilianischen Gewässern)
Curimã ê, Curimã lambaio
Curimã
Curimã ê, Curimã lambaio
Curimã ê, Curimã lambaio
Curimã
Lasst uns den Wind rufen
Lasst uns den Wind rufen
Wind, der in das Segel bläst
Segel, das das Schiff umdreht
Wir, die wir den Fisch bringen
Fisch, der Geld bringt, Curimã
Lasst uns den Wind rufen
Lasst uns den Wind rufen
Vom portugiesischen Original übersetztes Gedicht
Unsere Existenz muss wirklich respektiert und geliebt, darf niemals durch überwältigende Exzesse zerstört werden. Indem ich das glückliche Beispiel meiner lieben Eltern Bruno und Idalina anschaue, erinnere ich mich mit Lícia, meiner Schwester, an einige Worte, die ich in den 1987 herausgebrachten Besinnungen und Gedanken - Dialektik des Guten Willens veröffentlicht habe:
"So wie das durch den Körper zirkulierende Blut die menschlichen Zellen mit Sauerstoff versorgt und nährt, durchläuft die Liebe die tiefsten Stellen unserer Seele, macht sie fruchtbar und lässt sie zu vollem Leben werden. (...) Am Ende von Allem wird er - der sich in den überraschendsten Formen in der Aufgabe ausdrückt, die Menschen zum Überleben zu führen - siegen! Wir glauben weiterhin an den Endsieg des Menschen und an seinen ewigen Geist, höchstes Werk des Schöpfers".
Du da! Hast du gedacht, eine pornografische Seite zu lesen? Da bist du aber ganz schön aufgelaufen, nicht wahr?!
Gandhi und der gute Humor
Ich möchte nicht die Gelegenheit verpassen, eine Angelegenheit neu zu bekräftigen: Reifen heißt nicht bitter werden, den Humor verlieren. Da sagte Mohandas Karamchand Gandhi, dass er seine Kämpfe nicht überstehen hätte können und schon lange gestorben wäre, wenn er die Freude in seinem Geist nicht aufrecht erhalten hätte. Heben wir uns Mahatmas erläuternde Lektion auf.
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*1 Dieser Artikel wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Am 24. Juni desselben Jahres ist Bruno Simões de Paiva in das geistige Vaterland zurückgekehrt.
*2 Dorival Caymmi - Am 30. April hat dieser große Sänger, Komponist und Dichter sein neunzigstes Lebensjahr vollendet. Dorival, Bahia und Brasilien sind drei Begriffe, die sich in Bedeutung, Magie und Musik verschmelzen, sich vermischen. Die Nation verehrt einen seiner anerkanntesten Namen der Brasilianischen Volkstümlichen Musik. Ebenso beglückwünschen ihn die Legion des Guten Willens und ihr Leiter Paiva Netto zu einem solch besonderen Datum.
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