Autismus und die Herausforderungen der Inklusion
Bewusstsein aller zu erweitern, sollten einige Themen immer im Vordergrund stehen. Eines davon ist der Autismus, der über zwei Millionen Brasilianer, nach Zahlen der Organisation der Vereinten Nationen (UNO), betrifft.
Bei der Entwicklung des Individuums kann eine frühzeitige Diagnose einen enormen Unterschied ausmachen. Die Betroffenen besitzen, obwohl sie Träger von körperlichen oder psychischen Einschränkungen sind, die außergewöhnliche Fähigkeit sich anzupassen und wichtige Ziele im Leben zu erreichen. Die Welt steckt voller Beispiele. Was aber des Öfteren fehlt, ist die nötige Investition in das Kapital Gottes, d.h., in das menschliche Geschöpf selbst.
Symptome und Betreuung
Einige Autisten verfügen über bestimmte Fähigkeiten, die jene der übrigen Bevölkerung übersteigen. „Es fällt ihnen leicht mit Zahlen umzugehen, sich diese zu merken und mathematische Probleme und verschiedene Fragen des Lebens zu differenzieren und zu lösen. Sie schaffen es aber nicht eine gewisse Funktionalität hierin einzubringen“, so erklärt die Sozialhelferin Simone Bruschi.
Eine Sache, die eine spezialisierte Unterstützung von Autisten erschwert, ist die anfängliche Negation des Problems. Eine Situation, die häufig innerhalb der Familie auftritt. Simone, Mitglied der Brasilianischen Vereinigung für Sozialhilfe und Entwicklung (Abads) kommentiert in ihrem Gespräch im Programm Solidarische Gesellschaft, des Senders Guter Wille TV: „Wenn wir über Autismus sprechen, so reden wir über etwas, das man nicht durch eine Blutuntersuchung, ein Elektroenzephalogramm oder eine Tomographie diagnostizieren kann. Und die Diagnose ist für die Familie nur schwer zu akzeptieren. Es gibt eine klinische Beurteilung – die äußerst umfassend ist – allerdings sagen sich die Familienangehörigen immer: ‚Oh nein. Ich glaube es könnte wohl doch etwas anderes sein‘.“
In diesen Fällen muss man, Simone zufolge, noch weitere Fachleute hinzuziehen, auch damit diese sich gleichfalls in das Leben der betreffenden Familie, dieses Kindes oder dieses Jugendlichen involvieren.
Es ist grundlegend wichtig dann einen Spezialisten aufzusuchen, wenn man bei dem Kind ein konstantes Anzeichen bemerkt, dass dieses lieber für sich alleine bleibt, es hinsichtlich des Spielzeugs apathisch ist, dass sich nicht beklagt, wenn es im Bettchen bleiben muss, statt auf den Arm der Eltern genommen zu werden. „Es gibt Eltern, die bringen ihr Kind erst zur Behandlung wenn es bereits zur Schule geht und der Lehrer deutlich macht: ‚Schauen Sie, Ihr Kind braucht Hilfe.‘ Je eher die Diagnose, desto größer die Möglichkeiten zur Behandlung.“
Simone hebt hervor, dass „einige Personen mit Autismus eine intellektuelle Schwäche aufweisen können, aber dies ist nicht unbedingt die Regel.“
Und hier beginnt dann die Herausforderung, nämlich die, die Träger einer intellektuellen Schwäche in den Arbeitsmarkt zu inserieren. „Es ist einfacher – ich weiß nicht ob ich dies so sagen sollte – einen Jugendlichen mit einer körperlichen Beeinträchtigung, auf Grund der bestehenden Barrierefreiheiten, zu beschäftigen, als jemanden mit einer intellektuellen Schwäche, für den wir noch keine Unterstützungstechnologie zur Verfügung haben. Aus diesem Grunde stellt es für den Berufsberater für unterstützte Berufe, eine Herausforderung dar. Er muss in das betreffende Unternehmen gehen und beweisen, dass diejenige Person mit Behinderung auch leistungsfähig ist. Es wird, sowohl für Angestellte und Mitarbeiter, als auch für die Arbeitgeber und die Familien, nötig sein, eine Arbeit der Sensibilisierung durchzuführen.“
Es müssen die Bedingungen zur sozialen Inklusion von Trägern jedweder Behinderung erweitert werden, seien dies körperliche oder auch intellektuelle.
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