Alzheimer

Eine Bestandsaufnahme, die von der Alzheimer's Disease International (ADI) durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass weltweit alle vier Sekunden ein Mensch mit irgendeiner Art von Demenz diagnostiziert wird. Bei Alzheimer, der häufigsten, verdoppeln sich die Fälle alle 20 Jahre und werden bis zum Jahr 2030 die Marke von über 65,7 Millionen Fällen überschritten haben. Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es 35,5 Millionen Menschen mit Anzeichen dieser Krankheit.

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Fabiana Satiro de Souza

In der Sendung Leben ist Besser!, im Sender Guter Wille TV, hat Fabiana Satiro de Souza, Spezialistin für Gerontologie, Pädagogin und Direktorin der Brasilianischen Gesellschaft für Alzheimer im Bundesland São Paulo, die Ursachen und Behandlungsformen dieser Krankheit erörtert.

Tabus und Diagnosen

Zu Beginn des Gesprächs hob sie hervor, dass diese Krankheit noch mit zahlreichen Tabus behaftet ist: „Es gibt Familien die nicht einmal ihren Nachbarn erzählen wollen, dass ein Familienmitglied an Alzheimer erkrankt ist. Die Leute denken bei dieser Krankheit bereits an das fortgeschrittene Stadium und sie vergessen, dass am Anfang der Kranke noch gute Dinge zu leben und zu realisieren hat.“

Sie kommentierte ebenso jenes Stigma das ein älterer Mensch mit sich trägt, weil dessen Gedächtnis nicht mehr so aktiv ist, wie früher: „Es ist doch wahr, wenn ich irgendetwas vergesse, dann liegt es daran, dass ich gestresst bin, wenn dies aber einem älteren Menschen passiert, dann ist das weil er schon senil ist. Ein älterer Mensch denkt nun einmal etwas langsamer und hat einen natürlichen Verlust des Gedächtnisses. All das aber ist bei einer Demenzkrankheit noch viel stärker ausgeprägt, wobei diese immer von einigen Verhaltensstörungen begleitet wird, die uns aber auch die spezifischen Charakteristiken der Krankheit aufzeigen.“

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Die Diagnose, so die Expertin, wird durch Ausschluss getroffen, es werden also zuerst die Möglichkeiten für eventuelle andere Krankheiten ausgeschlossen, wie beispielsweise eine Depression oder auch eine Fehlfunktion der Schilddrüse: „Die Familie stellt einen der wichtigsten Mechanismen dar, um bei der Diagnose helfen zu können, denn sie zeigt dem Arzt welche Symptome bei der betreffenden älteren Person in Erscheinung treten. Die Einsicht, dass er etwas vergisst, geht in den seltensten Fällen vom Patienten aus.“

Lebensqualität

Fabiana Satiro weist außerdem noch darauf hin, dass „eine der wichtigsten Methoden den Fortschritt der Krankheit zu verlangsamen die Information darstellt. Sie ist eine Verbündete von Medikamenten und multiprofessioneller Behandlungen. Familienmitglieder und alle diejenigen, die um den Patienten herum sind, müssen über die Krankheit Bescheid wissen. Hat man also die größtmögliche Anzahl von Informationen gesammelt, so wird die Therapie mit Sicherheit die geeignetste sein. Da diese Krankheit eine neuro-degenerative ist und keine Heilung hat, so wird sie immer weiter fortschreiten, was aber so auf eine verlangsamte Weise geschehen kann. Man bekommt hiermit einen Patienten mit einer verbesserten Lebensqualität, über einen längeren Zeitraum hinweg.“

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Neben der Gabe von Medikamenten, was von fundamentaler Bedeutung ist, gibt es noch die nicht-medikamentöse Behandlung. Die Ärztin erklärt hierzu: „Je weniger der Patient unternimmt, desto schneller wird die Krankheit voranschreiten. Zusätzlich zur Medikation arbeiten wir an der Anpassung seiner Umwelt, mit Gedächtnisübungen und wir entwickeln Strategien, damit die Unabhängigkeit des Patienten für eine längere Zeit gewährleistet sein kann. Und bei alldem wird er die Beaufsichtigung anderer Personen benötigen. Das Problem dabei ist, dass das ‚helfen‘ meistens mit dem ‚für ihn machen‘ verwechselt wird. Mit der Zeit wird der Patient dann mehr und mehr Probleme haben allein zu bleiben.“

Aktiv bleiben

Hinsichtlich der Prävention erklärt die ebenfalls Pädagogin Fabiana Satiro: „Selbst wenn man eine Veranlagung dazu besitzt, so kann man das Auftreten der Krankheit doch heraus zögern, wenn man sein Leben lang Sport treibt, intellektuell aktiv bleibt und sich gesund ernährt.“

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Wir bedanken uns bei der Spezialistin für Gerontologie, der Pädagogin und Direktorin der Brasilianischen Gesellschaft für Alzheimer im Bundesland São Paulo, Frau Fabiana Satiro, für die Aufklärung zu diesem Thema.

Welche Lehre kann uns nun diese Krankheit anbieten? Dass man dem Schmerz mit Mut begegnen soll. Wenn wir ihm also durch eine allein in der Phantasie existierende Abkürzung entkommen wollen, so werden wir den grandiosen Charakter seiner Lehren verlieren. 

José de Paiva Netto ist Schriftsteller, Journalist, Rundfunksprecher, Komponist und Dichter. Er ist Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW) und aktives Mitglied der Brasilianischen Pressevereinigung (ABI), der Brasilianischen Vereinigung der Internationalen Presse (ABI-Inter). Er ist der Nationalen Föderation der Journalisten (Fenaj) angeschlossen, der International Federation of Journalists (IFJ), dem Verband für Berufsjournalisten im Bundesland Rio de Janeiro, dem Schriftstellerverband von Rio de Janeiro, dem Verband der Rundfunksprecher im Bundesland Rio de Janeiro, sowie der Brasilianischen Union der Komponisten (UBC). Gleichfalls ist er Mitglied der Akademie für Literatur Zentralbrasiliens. Er ist internationaler Referenzautor für die Verteidigung der Menschenrechte und für die Konzeptualisierung und Verteidigung der Sache der Bürgerschaft und Ökumenischer Spiritualität, die, nach seiner Auffassung, „die Grundlage der großzügigsten Werte darstellen, die aus der Seele erwachsen, der Wohnstatt der von Intuition erleuchteten Emotionen und Reflexionen, der Umgebung die all das umfasst, was den vulgären Bereich der Materie überschreitet und aus der sublimierten menschlichen Sensibilität entstammt, wie beispielsweise Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Ethik, Rechtschaffenheit, Großzügigkeit und die Brüderliche Liebe.“