Die soziale Auswirkung des Gebets
In einem Interview, das ich der portugiesischen Journalistin Ana Serra gegeben habe, kommentierte ich, dass – die Bedeutung von Ökumenischer Brüderlichkeit und Spiritualität uns in einen gesunden engen Kontakt mit uns selbst und mit dem Schöpfer des Universums und Seiner Kreaturen bringt, die den vollkommensten Altar darstellen, an dem wir Ihn anbeten sollen, so wie ich dies am 5/11/1983 auf meiner Rede zur Grundsteinlegung des Hauptsitzes der Legion des Guten Willens in São Paulo/SP in Brasilien, während des 8. Kongresses für Legionärsbraut- und Ehepaare hervorgehoben habe. In meinem Werk, Zum Herzen Gottes – eine Ökumenische Gebetssammlung (1990), bestätigte ich: Wenn man betet, so atmet die Seele und befruchtet die menschliche Existenz. Ein Gebet zu sprechen ist unerlässlich, um den Horizont des Herzens zu klären. Und dies steht zu unser aller Verfügung, sofern wir die uns angeborene Fähigkeit zu meditieren besitzen, um den rechten Weg wählen zu können und die Unruhen beseitigen, die im Geiste ihren Ursprung finden und die sich dann später im menschlichen Körper manifestieren, oftmals in Form einer Krankheit, und auch auf dem Gebiet des Sozialen.
Ich habe in Reflektionen der Seele geschrieben, dass, wer - ob religiös oder Atheist - die Stille der Seele zu nutzen in der Lage ist, in sich all die Reichtümer erwachsen lassen kann, die die Welt ihm nicht bieten kann. Angefangen beim Frieden des Geistes, den Gott uns versprochen hat und den niemand sonst, außer Ihm, uns in seiner Gesamtheit bieten kann, denn nicht einmal in seiner Gesamtheit haben wir ihn heutzutage kennengelernt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Evangelium Jesu, nach Johannes, 14:27; und Matthäus, 28:20). Es gibt - mit den üblichen Ausnahmen - keinen ernsthaften Denker, der sich nicht manchmal in eine inspirierende Umgebung der Reflexion – oder welchen Namen man dem auch immer geben möchte - begeben muss. Dies fördert aber nicht nur den seelischen Frieden, sondern auch gleichzeitig die körperliche Gelassenheit.
Eine Idee, deren Zeit gekommen ist
In Wir sind alle Propheten (1999), sage ich: Wir haben einen Körper, sind aber Geist. Diejenige Nation, die diese Wahrheit zu verstehen und zu handhaben in der Lage ist, wird im Verlauf des Dritten Jahrtausends die Welt begeistern und regieren. Wenn aber jemand diesen Gedankengang als ein Delirium abtun will, so präsentiere ich ihm diesen Aphorismus des genialen Victor Hugo (1802-1885): „Diejenigen, die heute behaupten, dass etwas unmöglich sei durchzuführen, stellen sich stillschweigend an die Seite von denen, die verlieren werden."
Übrigens, erinnerte der italienische Soziologe und Briefpartner Einsteins, Pietro Ubaldi (1886-1972), ein großer Bewunderer der Legion des Guten Willens – die er als „eine neuartige Bewegung in der Geschichte der Menschheit" bezeichnete, „die Brasilien in die Avantgarde der Welt rückt" – bei einer seiner Konferenzen an diesen Hinweis des Giganten Besançon: „Es gibt etwas noch mächtigeres als alle Armeen zusammen: es ist eine Idee deren Zeit gekommen ist."
Heutzutage zieht selbst die Wissenschaft in Betracht, dass Spiritualität das Risiko von Krankheiten, die als schwer oder auch unheilbar angesehen werden, reduzieren kann. Im Gespräch, das der Forscher, Professor und Psychobiologe Ricardo Monezi, vom Institut für Verhaltensmedizin der Bundesuniversität São Paulo (Unifesp) mit dem Sender Super Netzwerk des Guten Willens für Kommunikation im Jahre 2009 führte, erklärte er: „Wir haben heute bereits unterschiedliche Berichte in der Wissenschaft davon, dass ein Mensch, der sich in gutem Denken übt, im Glück, in allen Guten Gedanken, ein viel größeres Potenzial zur Körperabwehr besitzt, als ein Mensch, der pessimistisch ist. (…) Ein optimistischer Mensch, der sich einer Impfung unterzieht, entwickelt wesentlich schneller Antikörper, als ein Pessimist. Und er hat, im Verhältnis zu einem pessimistischen Menschen, viel größere Chancen einen eventuellen chronischen Krankheitsprozess zu überwinden."
Demzufolge stellt also ein gesunder Geist eine vorbeugende Medizin für den Körper dar.
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